Stress in der Arbeit als Ursache für chronisch entzündliche Darmerkrankungen?

Die meisten Neudiagnosen eines M. Crohn oder C. ulcerosa werden in der Altersgruppe der 20-40jährigen Patienten gestellt – einer Altersgruppe also, die voll im Arbeitsleben steht und durch die moderne Arbeitswelt gefordert wird. Viele Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen empfinden dabei Stress am Arbeitsplatz als einen sehr wichtigen ursächlichen Faktor in ihrer persönlichen Krankengeschichte. Inwieweit sich Stress am Arbeitsplatz objektiv als Auslöser für M. Crohn und C. ulcerosa nachvollziehen lässt, hat nun eine große europäische Analyse anhand von über 95.000 Probandendaten untersucht.


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Die meisten Neudiagnosen eines M. Crohn oder C. ulcerosa werden in der Altersgruppe der 20-40jährigen Patienten gestellt – einer Altersgruppe also, die voll im Arbeitsleben steht und durch die moderne Arbeitswelt gefordert wird. Viele Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen empfinden dabei Stress am Arbeitsplatz als einen sehr wichtigen ursächlichen Faktor in ihrer persönlichen Krankengeschichte. Inwieweit sich Stress am Arbeitsplatz objektiv als Auslöser für M. Crohn und C. ulcerosa nachvollziehen lässt, hat nun eine große europäische Analyse anhand von über 95.000 Probandendaten untersucht.

Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Faktor psychosozialer Stress am Arbeitsplatz in Form von hohen beruflichen Anforderungen und wenig eigenem Einfluss auf die Gestaltung von Aufgaben. Von den 9.5379 beobachteten Personen mit unterschiedlichen Stress-Leveln am Arbeitsplatz entwickelten 126 einen M. Crohn und 414 eine C. ulcerosa. Interessanterweise konnte die statistische Auswertung keinen Zusammenhang zwischen hohem Stress-Level am Arbeitsplatz und der Entstehung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung zeigen.

Die Ergebnisse der Studie bedeuten nicht, dass für einzelne Personen Stress am Arbeitsplatz ein maßgeblicher Faktor sein kann, werfen aber die Frage auf, ob nicht psychosoziale Belastungen in anderen Lebensbereichen und ihr Einfluss auf CED in weiteren Studien untersucht werden sollten (veröffentlicht in der Zeitschrift PLoS One. 2014; 9(2): e88711)