CED und Sonnenbaden & Schwimmen - Was darf ich?
Viele Patienten mit Morbus Crohn leiden unter Fisteln rund um den Darmausgang, die in der Fachsprache auch perianale Fisteln genannt werden. Fistel ist dabei nicht gleich Fistel – manche machen nur gelegentlich in Form von Flüssigkeitsabsonderungen Probleme, andere wiederum führen wiederholt zu Eiteransammlungen (Abszessen), Schmerzen und Entzündungen. Dementsprechend werden Fisteln auch unterschiedlich mit Medikamenten, Fadeneinlagen oder operativen Maßnahmen therapiert. Bei Patienten mit unkomplizierten Fisteln spricht nichts gegen Baden im Meer oder Schwimmbad – bei salzhaltigem oder gechlortem Wasser ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr gering. Wichtig ist, den Bereich der Fistel nach dem Baden gut zu trocknen und darauf zu achten, dass kein Sand oder Schmutz in den Fistelbereich gelangt.
Prof. Seiderer Nack: Kaum lassen die Sonnenstrahlen bei sommerlichen Temperaturen nun wieder Lust auf Aktivitäten im Freien aufkommen, stellen sich für manche CED-Patienten spezielle Fragen rund um die Themen Urlaub und Freizeitaktivitäten im Sommer.
Muss ich wegen meines künstlichen Darmausganges auf Schwimmen verzichten?
Nein – auch Patienten mit künstlichem Darmausgang (Stoma) können Schwimmen und Baden. Mittlerweile werden von allen Herstellerfirmen spezielle Stomakappen, Beutelversorgungen und Basisplatten angeboten, die Chlor- und Salzwasser-beständig sind und das Stoma sicher abdichten. Optisch gesehen sind Frauen durch das Tragen von Badeanzügen, die das Stoma komplett verdecken im Vorteil. Aber auch für Männer lassen sich durch höher geschnittene Badeshorts oder Triathlon-Badeanzüge sehr gute optische Lösungen erreichen. Insgesamt ist Schwimmen für Stomaträger eine sehr geeignete Sportart, da der gesamte Körper gleichmäßig beansprucht und der Bauch nicht übermäßig belastet wird.
Kann ich mit der Diagnose Fisteln überhaupt noch ins Schwimmbad oder ins Meer?
Viele Patienten mit Morbus Crohn leiden unter Fisteln rund um den Darmausgang, die in der Fachsprache auch perianale Fisteln genannt werden. Fistel ist dabei nicht gleich Fistel – manche machen nur gelegentlich in Form von Flüssigkeitsabsonderungen Probleme, andere wiederum führen wiederholt zu Eiteransammlungen (Abszessen), Schmerzen und Entzündungen. Dementsprechend werden Fisteln auch unterschiedlich mit Medikamenten, Fadeneinlagen oder operativen Maßnahmen therapiert. Bei Patienten mit unkomplizierten Fisteln spricht nichts gegen Baden im Meer oder Schwimmbad – bei salzhaltigem oder gechlortem Wasser ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion sehr gering. Wichtig ist, den Bereich der Fistel nach dem Baden gut zu trocknen und darauf zu achten, dass kein Sand oder Schmutz in den Fistelbereich gelangt. Patienten mit einer Fadendrainage oder komplizierten Fisteln sollten nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt Schwimmen gehen – insbesondere dann nicht, wenn Abszesse vorhanden sind oder in den letzten 4 Wochen eine chirurgische Therapie der Fistel erfolgt ist.
Was muss ich beim Sonnenbaden beachten?
Nach den langen trüben Wintermonaten empfinden wir die Sonnenstrahlen und Ihre Wärme nun als sehr wohltuend und stimmungshebend. Doch Vorsicht: Manche Medikamentengruppen können zu einer höheren Empfindlichkeit gegenüber UV-Strahlen führen. CED-Patienten unter einer solchen Therapie sollten direkte intensive Sonneneinstrahlung meiden und für Aktivitäten in der freien Natur Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von 50 auftragen. Zudem wird für alle Patienten unter Immunsuppression und Biologika neben konsequentem Sonnenschutz eine regelmäßige Kontrolle beim Hautarzt empfohlen.
Professor Dr. med. Julia Seiderer-Nack
ist Fachärztin für Innere Medizin und Ernährungsmedizin in München. Sie hat zahlreiche wissenschaftlichen Studien und Bücher zum Thema chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Darmgesundheit veröffentlicht und organisiert regelmäßig Fortbildungen zu diesem Thema. Durch ihre Zusatzausbildungen auf dem Gebiet der Homöopathie, Traditionellen Chinesischen Medizin und Naturheilkunde hat sie in der Behandlung von CED-Patienten auch ganzheitliche Therapieformen im Blick.